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Im Forschungsprojekt Cooperation Experience sind drei Schlüsselbereiche für die erfahrbare Visualisierung von Kooperationen eine wichtige Voraussetzung für die hypothesenbasierte Ausgestaltung von Entwicklungspfaden der Kooperationsvisualisierung in Unternehmen. Bei den drei Schlüsselbereichen handelt es sich um die Modellierungstechniken, für die Anwendung der Modellierungstechniken erforderlichen Modellierungskompetenzen und für die Modellierung notwendige IT-Infrastruktur. Um diese drei Schlüsselbereiche eindeutig zu beschreiben und deren Entwicklungspfade in Stufen für Unternehmen aufzuzeigen, wurden Hypothesen zu Entwicklungspfaden der Kooperationsvisualisierung in Unternehmen mit Hilfe einer zweistufigen Delphi-Studie entwickelt. Vor diesem Hintergrund wurde durch Herrn Erik Kolek eine Delphi-Studie in einer ersten Runde mit insgesamt 17 Experten sowie 11 Experten in der zweiten Runde online durchgeführt und rundenbasiert ausgewertet.

Herr Erik Kolek arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Hildesheim in der Abteilung Informationssysteme und Unternehmensmodellierung (ISUM) von Herrn Univ.-Prof. Dr. Ralf Knackstedt, die dem Institut für Betriebswirtschaft und Wirtschaftsinformatik angehört. Hier arbeitet Herr Kolek im Projekt Cooperation Experience an der Visualisierungspotentialanalyse, welche empirische qualitative Experteninterviews, eine zweistufige Delphi-Studie sowie eine quantitative Umfrage umfasst.

Die Expertengruppe der zweiten Runde der Delphi-Studie (n = 11), welche ebenfalls an der ersten Runde der Delphi-Studie teilnahm, hat ein Durchschnittsalter von 33 Jahren sowie eine durchschnittliche Berufserfahrung von 11 Jahren. Die Unternehmen in denen die Experten arbeiten haben ihren Hauptsitz in Deutschland (100%). Die Expertengruppe bestand zu 55% aus männlichen Personen und zu 45% aus weiblichen Personen. Die Expertengruppe sieht seinen Aufgabenbereich zu 55% im Projektmanagement und zu 45% in der Forschung und Entwicklung. Die Expertengruppe besteht aus Beschäftigten auf der unteren Managementebene (45%), mittleren Managementebene (27%), oberen Managementebene (9%) und 18% hatten eine berufliche Stellung ohne Managementaufgaben.

Als Methode für die Auswertung der Delphi-Studie wurden die deskriptive und induktive Statistik angewendet, u. a. absolute und relative Häufigkeiten dargestellt als Texte und Diagramme als auch die statistische Klassenbildung und Rangfolgenbildung zur Bestimmung der Stufen in den drei Schlüsselbereichen: Modellierungstechniken, -kompetenzen und -IT-Infrastruktur.

Es entstanden in der ersten Runde der Delphi-Studie 17 vollständig ausgefüllte Fragebögen mit jeweils drei offenen Fragen zu den drei genannten Schlüsselbereichen. Außerdem wurde eine soziodemographische Datenerhebung durchgeführt. Die offenen Fragen führten insgesamt zu einer beachtlichen Textmenge auf deren Basis die Klassenbildung stattfand und Redundanzen eliminiert wurden. In der zweiten Runde der Delphi-Studie sind 11 vollständig ausgefüllte Fragebögen mit jeweils drei geschlossenen Fragen zu den Schlüsselbereichen eingegangen auf deren Basis die Rangfolgenbildung vorgenommen wurde.

Das Ergebnis der Auswertung der zweiten Runde der Delphi-Studie besteht sowohl aus einem Konsens über die hypothesenbasierten Entwicklungspfade pro Schlüsselbereich der Kooperationsvisualisierung in Unternehmen als auch aus Hypothesen über die anfängliche und optimale Situation der Kooperationsvisualisierung in Unternehmen. Die Delphi-Studien-Ergebnisse werden verschriftlicht und publiziert zunächst in einem Fachbuchbeitrag unter dem derzeitigen Arbeitstitel „Entwicklungspfade der Kooperationsvisualisierung in Unternehmen – Eine Delphi-Studie zu den drei Schlüsselbereichen Modellierungstechniken, -kompetenzen und -IT-Infrastruktur“ im Cooperation Experience Herausgeberband.


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