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Projektsteckbrief

Verbundprojekt:

Erfahrbare Integration von Sach- und Dienstleistungen für bedarfsgerecht koordinierte hybride Wertschöpfungspartnerschaften
(Cooperation Experience)
Programm: Innovationen mit Dienstleistungen
Koordinator: Prof. Dr. Torben Bernhold
Geschäftsprozessmanagement
Studienort der FH Münster
Bernhard-von-Galen-Straße 10, 48653 Coesfeld
Tel. +49 2541 737-8801
E-Mail: bernhold@fh-muenster.de
Projektvolumen: 1,9 Mio. € (81 % Förderanteil durch das BMBF)
Projektlaufzeit: 01.12.2013 - 30.11.2015
Förderkennzeichen: 01XZ13011 - 01XZ13016

 

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Motivation
Erfolgreiche Geschäftsmodellinnovationen erfolgen heute zunehmend in Form hybrider Wertschöpfungsnetzwerke, die neuartige Problemlösungen für Kunden aus Sach- und Dienstleistungen kombinieren. Um die Potenziale der hybriden Wertschöpfung tatsächlich umsetzen zu können, ist es notwendig, die lebenszyklusphasenübergreifende Integration der beteiligten heterogenen Unternehmen umfassend zu planen. Allerdings sind die getroffenen formalen und vertraglichen Regelungen häufig zu abstrakt und für viele Beteiligte zu schlecht nachvollziehbar, so dass im Planungsprozess wichtige Optionen für Verbesserungen unerkannt bleiben. Es fehlt an Simulationswerkzeugen, welche die Abstimmung zwischen den Wertschöpfungspartnern bereits in frühen Phasen der Planung erfahrbar machen und damit die kritisch-konstruktive und realistische Bewertung durch die beteiligten Partner erleichtern. Zudem mündet der Zeitdruck bei der Markteinführung regelmäßig in dem Verzicht auf eine gründliche Planung der Zusammenarbeit im Prozess der hybriden Wertschöpfung. In vielen Wirtschaftsbereichen – z. B. bei der Realisierung hybrider Leistungsbündel im Bau und Betrieb von Gebäuden – besteht daher ein Bedarf an Referenzmodellen, die sich als Ausgangsbasis für effizientere und effektivere Prozesse nutzen lassen.

Ziele und Vorgehen
Dem Forschungsparadigma Design Science Research folgend zielt das Verbundprojekt Cooperation Experience auf die Entwicklung von Konzepten, Modellen und Softwareprototypen ab, welche die Planung der Integration in hybriden Wertschöpfungsnetzwerken verbessern. Zwei Forschungsfragen bilden den Schwerpunkt der angestrebten Verbesserung. Erstens wird untersucht, wie sich die Erfahrbarkeit in der Planung der Integration frühzeitig vor der eigentlichen Realisierung erhöhen lässt. Als Lösung wird eine im Service Engineering bisher nicht vorhandene Form der visualisierten Planung konzipiert, die grafische Diagramme – insbesondere Informationsflüsse, Datenstrukturen und Prozesse – innovativ für den Ansatz der Model Driven Architecture (MDA) nutzbar macht. Es werden das Konzept und der Prototyp einer neuartigen softwaregestützten Testumgebung entwickelt, die es ermöglichen, aus der visualisierten Planung Anwendungssystemoberflächen (z. B. in Form von Enterprise Wikis und Apps) zu generieren, mit denen sich die Kooperation der Wertschöpfungspartner unmittelbar interaktiv nachvollziehen lässt. Mit der Testumgebung entsteht somit der Prototyp eines Visualisierungswerkzeuges, das der Definition der partnerübergreifenden Integration in hybriden Wertschöpfungsnetzwerken dient und noch während der Planung die interaktive Simulation der Zusammenarbeit ermöglicht.
Zweitens wird erforscht, wie der Aufwand für eine gründliche Planung der Kooperation gezielt reduziert werden kann. Als Lösung werden regelbasiert anpassbare Referenzmodelle entwickelt, mit denen vermieden wird, dass Ablaufbeschreibungen für jeden neuen Anwendungsfall mit hohem Aufwand von Grund auf neu entwickelt werden müssen. Inhaltlich werden Aspekte der hybriden Wertschöpfung im Bau und Betrieb von Gebäuden und im Maschinenbau adressiert, die bisher nicht durch Referenzmodelle abgebildet sind. Methodisch zeichnen sich die Referenzmodelle durch ihre Abstimmung auf den Simulationsansatz der Testumgebung aus. Insgesamt entsteht eine methodische Integration fortschrittlicher Konzepte der Referenzmodellierung, visualisierter Planung und mit Hilfe des MDA-Ansatzes abgeleiteter interaktiver Simulation, die im Service Engineering bisher nicht existent ist.

Abbildung 1: Das Verbundprojekt Cooperation Experience in der Übersicht.

Innovationen und Perspektiven
Anwendungsbereiche von Cooperation Experience sind vor allem funktions-, verfügbarkeits- und ergebnisorientierte hybride Betreibermodelle im Maschinenbau sowie die lebenszyklusphasenübergreifende Optimierung des Baus und Betriebs von Gebäuden. Die aus dem Verbundprojekt resultierenden Ergebnisse werden die Planungsqualität erhöhen (höherer Detaillierungsgrad, bessere Reflexion durch höhere Verständlichkeit, größere Konsistenz durch Synchronisation von Planung und Simulation) sowie zu verkürzten Planungszeiten und somit zu einer verringerten Time-to-Market führen. Außerdem werden Grundlagen für einen gänzlich neuartigen Computer Aided Cooperation Engineering and Experience-Ansatz im Service Engineering gelegt. Die Forschungsergebnisse eröffnen zudem – auch über den Zeithorizont des Verbundprojektes hinaus – die Perspektive der Entwicklung neuartiger softwaregestützter Kooperationssimulationswerkzeuge und bereiten Standardisierungen (z. B. in Form von Richtlinien der GEFMA zur Einbindung des Facility Managements in hybride Wertschöpfungspartnerschaften des Bau und Betriebs von Gebäuden) vor.

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