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Individuelle Kundenlösungen als Chance für die münsterländische Wirtschaft

Forschungsprojekt zur Gestaltung von Wertschöpfungsnetzwerken im Bau und Betrieb von Gebäuden und im Maschinenbau gestartet
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Coesfeld, 22.01.2014 – „Im harten internationalen Wettbewerb können heimische Unternehmen nicht mit den niedrigsten Preisen bestehen“, weiß Prof. Dr. Torben Bernhold, Leiter des Verbundprojektes und Professor für Service Engineering, Hybride Wertschöpfung und Facility Management am Kompetenzzentrum für Geschäftsprozessmanagement der Fachhochschule Münster in Coesfeld. Die vielversprechende Alternative heißt „Kooperation“. Im Rahmen der so genannten Hybriden Wertschöpfung schließen sich kleine und mittelständische Unternehmen zusammen, um gemeinsam maßgeschneiderte Kundenlösungen anzubieten – eine Art „Rundum-sorglos-Paket“ von der Planung und Konstruktion der Sachleistung, über ihren Betrieb bis hin zu ihrer Umnutzung oder Entsorgung. „Damit können sich heimische Unternehmen vom Wettbewerb absetzen“, erklärt Bernhold. Eine Maschine wird dann zum Beispiel im Paket mitsamt einer Finanzierung durch die Bank sowie der Mitarbeiterschulung, einem Serviceangebot für Wartung und Instandhaltung und einem Beratungsangebot zur Neugestaltung des Produktionsprozesses angeboten.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert nun in der Region ein Forschungsprojekt, um die Entwicklung Hybrider Wertschöpfungsnetzwerke voranzutreiben.

Am 22.01.2014 überreichte Karl Schiewerling, Bundestagsmitglied des Kreises Coesfeld, den Vertretern des Verbundprojektes ‘Cooperation Experience‘ den Bewilligungsbescheid. Bis Ende 2015 wird das Projekt mit ca. 1,5 Millionen Euro unterstützt. Beteiligte geförderte und nichtgeförderte Partner aus der Region sind die Fachhochschule Münster, die Westfälische Wilhelms-Universität Münster, der Kreis Coesfeld, CLAAS Selbstfahrende Erntemaschinen GmbH, die Institut für Site und Facility Management GmbH, die FAC’T GmbH, die opwoco GmbH, die Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH und die Handwerkskammer Münster.
„Die Kernherausforderung der Hybriden Wertschöpfung ist die Integration der einzelnen oftmals sehr verschiedenartigen Unternehmen und ihrer jeweiligen Produkte und Dienstleistungen“, erläutert Prof. Dr. Dr. h.c. Jörg Becker, Leiter des Instituts für Wirtschaftsinformatik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Häufig sind die formalen und vertraglichen Regelungen sehr abstrakt und für viele Beteiligte zu schlecht nachvollziehbar, so dass im Planungsprozess wichtige Optionen für Verbesserungen unerkannt bleiben.

Foto von der Übergabe des Förderbescheids

An dieser Stelle setzen die Forscher vom Projekt ‘Cooperation Experience‘ an: Die Hochschulen, Verwaltungen und Firmen aus Baugewerbe, Gebäudemanagement und Maschinenbau entwickeln ein Softwarewerkzeug, mit dem neue Wertschöpfungsnetzwerke am Rechner einfach geplant und die Zusammenarbeit mithilfe von interaktiven Simulationen getestet werden können. Außerdem sollen Erfahrungswissen und Gestaltungsempfehlungen für Wertschöpfungsnetzwerke im Bau und Betrieb von Gebäuden und im Maschinen- und Anlagenbau zusammengetragen werden, um Unternehmen bei der Planung ihrer Wertschöpfungsnetzwerke erste Ansatzpunkte und Empfehlungen mit auf den Weg zu geben. Eine Erhöhung der Planungsqualität, verkürzte Planungszeiten und eine verringerte Realisierungs- und Reaktionszeit werden durch diese Maßnahmen angestrebt.

„Ich freue mich vor allem, dass wir den Kreis Coesfeld als Forschungspartner gewinnen konnten“, ergänzt Prof. Dr. Frank Riemenschneider, Professor für Innovationsforschung, Hybride Wertschöpfung und Facility Management an der Fachhochschule Münster. So analysiert der Kreis Coesfeld im Verbundprojekt schwerpunktmäßig seine immobilienbezogenen Prozesse und prüft diese mit Hilfe der neuartigen Werkzeuge auf Verbesserungspotenziale. Das Teilvorhaben des Kreises Coesfeld wird von Kreisdirektor Joachim Gilbeau geleitet.

Ein weiterer geförderter Forschungspartner des Projektes ist die Stiftung Universität Hildesheim. Industriepartner für den Forschungsbereich Facility Management ist die Bilfinger HSG Facility Management GmbH. Das Verbundprojekt wird durch zusätzliche nichtgeförderte Partner unterstützt.

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